Bildinhalt: Kalifornien-Nebel im Perseus, kontrastverstärkt
Aufnahmedaten:
Aufnahmedatum: Nacht vom 23. zum 24. August 1990, von 3.37 – 3.43 Uhr MESZ
Belichtungszeit: 6 Minuten
Sichtbedingungen: Himmel außergewöhnlich klar
Aufnahmeoptik: 200/240/356, effektiv 1:1,88
Kamera: Schmidt-Kamera, 24 mm Ringkassette
Filter: Lumicon Deep Sky-Filter
Emulsion/Film: Konica SR-G 3200 (höchstempfindlicher Colornegativfilm)
Aufnahmeort: Sternwarte Sohland, Station
Bildverarbeitung: Negativentwicklung nach Kodak C41, Kontrastverstärkung durch Umkopierung auf Kodak Ektachrome 100 HC, Papierentwicklung im Colorprozessor Jobo CPE-2, Papier: Kodak Ektacolor Plus, Verfahren EP-2
Anmerkungen: Sohlandsommer 1990, vom 20.08. – 28.08.
Auch in diesem Jahr war ich mit den Kindern und meiner Mutter angereist. Wir wohnten oben auf der Sternwarte. Ich hatte mir für knapp 1000,-DM einen Colorprozessor von Jobo gekauft. So standen in diesem Jahr Farbaufnahmen mit der Schmidt-Kamera im Mittelpunkt. Der verwendete Farbfilm erwies sich als unglaublich schnell, war jedoch sehr grobkörnig und lieferte geringe Grenzgrößen bei Sternen. In den 4 Beobachtungsnächten dieses Aufenthalts entstanden in der Nacht vom 23. zum 24. die meisten Aufnahmen.
Tagebucheintragung: „23.08.1990, Donnerstag, 21.00 – 4.30 Uhr MESZ
Der Himmel wurde außergewöhnlich klar. Endlich kam ein Wetterumschwung. Heute ist Bernd in Sohland eingetroffen. Mein Plan, die Säule um 180º zu drehen und anzukippen, um die Einstellmöglichkeiten nach Norden zu verbessern, musste vorerst fallen gelassen werden. Die Aufnahmen:
1. Testaufnahme zur Feinfokussierung von Deep Sky-Filter (DSF) und DK5-Film. Die alte Einstellung 17 III bestätigte sich optimal (12ºC). Spät in der Nacht waren es 8ºC.
2. Von 21.57 – 22.03 Uhr MESZ mit Schmidt-Kamera, DSF und Konica SR-G 3200 den Kometen Levy 1990c im Adler belichtet.
3. Von 22.07 – 22.13,5 Uhr MESZ mit Pentax 1,2/50, auf 1:3,5 abgeblendet (ohne Filter) auf Konica SR-G 3200 Region Adler-Schildwolke belichtet.
4. Von 23.09,5 – 23.15,5 Uhr MESZ mit Schmidt-Kamera, DSF und Konica SR-G 3200 die Nebel um γ Cygni belichtet.
5. Von 23.09 – 23.15,5 Uhr MESZ mit Pentax 1,2/50, auf 1:3,5 abgeblendet (ohne Filter) auf Konica SR-G 3200 den Cygnus belichtet.
6. Von 23.46 – 23.52 Uhr MESZ mit Schmidt-Kamera, DSF und Konica SR-G 3200 den Cirrusnebel belichtet.
7. Von 0.12 – 0.18 Uhr MESZ mit Schmidt-Kamera, DSF und Konica SR-G 3200 NGC 7000 belichtet.
8. Um Zeit zu überbrücken, wollte ich den Cirrusnebel mit der Schmidt-Kamera auf DK5-Film und DSF 2 Stunden belichten. Die Montierung spielte leider, nach Westen geneigt, bald verrückt. Ich belichtete von 0.35 – 1.15 Uhr MESZ. Die Aufnahme wurde stark unterbelichtet. Selbst 2 Stunden hätten vermutlich nicht ausgereicht!
9. Von 1.50 – 1.56 Uhr MESZ mit Schmidt-Kamera, DSF und Konica SR-G 3200 M 31 belichtet.
10. Von 2.30 – 2.36 Uhr MESZ mit Schmidt-Kamera, DSF und Konica SR-G 3200 den Nebel IC 1805 belichtet.
11. Von 3.10 – 3.16 Uhr MESZ mit Schmidt-Kamera, DSF und Konica SR-G 3200 M 33 belichtet.
12. Von 3.37 – 3.43 Uhr MESZ mit Schmidt-Kamera, DSF und Konica SR-G 3200 den Kalifornien-Nebel belichtet.
13. Von 3.58 – 4.04 Uhr MESZ mit Schmidt-Kamera, DSF und Konica SR-G 3200 M 45 belichtet.“
Zwischen den Aufnahmen verlief alles im Laufschritt, in großer Hektik, weil ich den, auf die Sichtbarkeit der Objekte, optimal ausgelegten Belichtungsplan einhalten wollte: Kassettenausbau, Jagd ins Fotolabor, Notieren der Aufnahmezeit, Verpacken des belichteten Films, Einlegen eines neuen Films, Jagd zurück zur Schmidt-Kamera, Einbau der Kassette, Einstellen des neuen Aufnahmefeldes, (bei schwachen Objekten über Bezugsstern, Koordinaten und Teilkreisen), Leitsternwahl und Einrichtung. Im Belichtungsplan sah ich dafür nur 20 Minuten vor. Dann lief eine neue Aufnahmezeit.