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1. Seite Hinweise für Astroamateure
Wolfram Fischer
Das
photometrische Abstandsgesetz
Ganz allgemein
gilt, bei doppelter Entfernung halbiert sich der scheinbare Durchmesser
eines flächenhaften Objekts. Das trifft bei den kleinen
Winkelabmessungen astronomischer Objekte sehr genau zu. Die Intensität
der Strahlung einer Lichtquelle ändert sich mit der Entfernung r
proportional mit 1/r².
Dies bewirkt, dass sich die Helligkeit einer Lichtquelle bei 10facher
Entfernung um 5 Größenklassen verringert. Das gilt auch für
Gesamthelligkeiten flächenhafter Objekte. Wie verhält sich nun die
mittlere Flächenhelligkeit eines Nebels in unterschiedlichen
Entfernungen?
Zur Veranschaulichung betrachten wir vereinfacht einen fiktiven quadratischen Nebel mit 1000"x1000" Winkelausdehnung und 10mag Gesamthelligkeit. Wir berechnen nach obigen Angaben und Formel, wie sich Größen, Flächen und Helligkeiten bei unterschiedlichen Entfernungen verhalten:
Wer damit nicht
vertraut ist, wird überrascht sein, dass sich die Flächenhelligkeiten
mit der Entfernung nicht ändern!
Würden
diese wie die Gesamthelligkeiten sinken, könnten
wir Galaxien nicht allzu weit beobachten.
Galaxien nah oder
fern, ihre Flächenhelligkeiten ähneln sich, je nach Typ. M31 hat
beispielsweise nur eine mittlere Flächenhelligkeit von
etwa 23,5mag/◻".
Das erklärt, warum derart viele Galaxien, mit Lichtlaufzeiten bis 800
Mio. Jahre, visuell im 18./19. Jh. entdeckt werden konnten (NGC) und
heute bis in die tiefsten Tiefen beobachtbar sind. Ein Beleg für die
unfassbare Transparenz des Weltalls. Einiges mehr dazu unter
[2]
und
[3].
Erst die kosmologische Rotverschiebung
z
(Expansion des Universums) und die Raumkrümmung greifen in dieses
Abstandsgesetz ein. Die scheinbare bolometrische Flächenhelligkeit sinkt
dann mit
5. Ist in Sachen Auflösungsvermögen alles klar?