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Bildinhalt: mein selbst geschliffenes, gerade neu aufgestelltes Cassegrain-Spiegelteleskop 257/3390 (links) und die alte Schmidt-Kamera auf der Liebscher-Montierung in der Station, mit Blick auf die Sternwartenkuppel

Aufnahmedaten:
Aufnahmedatum: Juli 1996
Aufnahmeort: Sternwarte Sohland

Veröffentlichung: Informationsblatt der Sternwarte „Sohlander Sterngucker”, Heft September 1996, S. 2

Anmerkungen: Mich begeisterte zunehmend der Einsatz langer Brennweiten. Grund dafür war einerseits das Handikap durch den kleinen Abbildungsmaßstab meiner Schmidt-Kamera und dass für diese lohnende Objekte, vor allem am Sommerhimmel, immer rarer wurden. Andererseits war ich, durch meine Beschäftigung mit Grenzgrößenfragen, zu der bedeutsamen Einsicht gelangt, dass die prinzipielle Erreichbarkeit von Sternen, auf ausbelichteten klassisch fotografischen Aufnahmen, unabhängig von der Öffnung, mit der Brennweite, bzw. Auflösung anwächst!
Dies löste offenbar Anfang des Jahres 1993 die Weichenstellung meiner instrumentellen Entwicklung, in Richtung des Einsatzes langer Brennweiten, aus. Ich entschied mich damit, wie ich aus heutiger Sicht (2003) sagen kann, für einen sehr steinigen Weg! Diese Weichenstellung spiegelt sich auch in meinen Schleifprojekten wieder. Leider lassen sich alle Abläufe nicht mehr exakt rekonstruieren. Ich spielte mit dem Gedanken, später einmal den Newton-Spiegel 210/1500 in der Sohlander Kuppel für die Langzeitfotografie nutzbar zu machen. Wahrscheinlich konnte ich schon im Winter 93 Daniel Arndt (Astrotech, Magdeburg) für den Bau einer neuen Teleskopsteuerung für dieses Instrument gewinnen. (Er hatte bereits die Ib-Montierung auf der Säule im Sternwartengelände mit einer neuen Steuerung versehen.)
Ich schaffte mir im Frühjahr 93 einen teuren Easy-Guider an. (Der Easy-Guider ist ein astrofotografisches Zusatzgerät, mit dem, mittels eines außerhalb der optischen Achse angebrachten kleinen Prismas, Licht zur Nachführung ausgelenkt wird. Ein Leitfernrohr ist damit überflüssig und das Auseinanderdriften der optischen Achsen wird vermieden.) Vermutlich vor meiner Heimreise aus Sohland, am 27. Mai 1993, baute ich den Hauptspiegel 210/1500 aus, um ihn bis zum Sommer neu verspiegeln zu lassen.
Zu Hause arbeitete ich am Selbstschliff eines Kugelspiegels 256/4020, für einen nie realisierten Coelostatbetrieb in Leipzig. Während des Sommeraufenthaltes in Sohland 1993 ließ ich kurzerhand von Jörg Schicktanz, nach meinen Zeichnungen, eine neue Hauptspiegelhalterung aus Aluminium, für den frisch belegten 210/1500-Spiegel, herstellen. Edmund und ich bauten das Instrument in diesen Tagen neu auf. Am 14.08.1993 installierte Daniel Arndt seine gut gelungene Teleskopsteuerung. (Zum Glück übernahm die Sternwarte die Kosten dieses von mir erteilten Auftrages.) Fotografisch ließ sich das Instrument, wegen des optischen Weges, so noch nicht nutzen. Ich war auch mit Fokalaufnahmen am Cassegrain 150/2250 beschäftigt. Trotz äußerster Sorgfalt zeichnete sich jedoch ab, dass sich lang belichtete Aufnahmen mit dieser Brennweite auf der Ib-Montierung nicht erfolgreich realisieren lassen. Die Arbeit an dem Newton 210/1500, f/7,1 erschien mir im nächsten Jahr erfolgversprechender. So brachte ich im Sommer 1994 den erforderlichen 50 mm großen Ablenkspiegel vor Ort und drängte Jörg Schicktanz zum Bau einer neuen Fangspiegelspinne und eines veränderten Okularauszuges. Ich erhielt beides am 05.08.1994 und baute es mit Edmunds Hilfe ein. Die Aufnahmen die hiermit entstanden, machten jedoch deutlich, dass die 40 Jahre alte Montierung in der Kuppel dieser extremen Anforderung nicht entsprach und weitere Versuche sinnlos waren.
So kam es, dass ich angeregt durch eine Annonce, am 14.10.1994 bei dem jungen Sternfreund Martin Bender in Frankfurt/Main gebraucht eine schwere Deutsche Montierung von Bernd Liebscher mit Steuerung kaufte. Am 15. und 16.10.1994 wurde die neue Montierung mit der Schmidt-Kamera und (vorübergehend als quasi Gegengewicht) mit dem Cassegrain 150/2250 (der Sternwarte) fertig aufgestellt (siehe 19941016.4... und 19950700.1.). Möglich wurde dies durch Daniel Arndts engagiertes Mitwirken und seine umfangreiche Vorarbeit. Die Aluminium-Montierung mit 75 mm RA-Achsendurchmesser, in Kegelrollen aus Stahl gelagert, erwies sich als äußerst stabil. Von der Antriebsgenauigkeit her war sie jedoch keine Verbesserung. Sie sollte ein noch zu schleifendes und zu bauendes Instrument und auf der Gegengewichtsseite die Schmidt-Kamera tragen.
Vom 30.07.1995 – 20.07.1996 waren die Montierung und die Instrumente der Station auseinandergebaut. Ich ließ in der Zeit das Getriebe im Achsenkreuz von Bernd Liebscher (Simmelsdorf bei Nürnberg) überarbeiten. Die Antriebsschwankungen verringerten sich danach deutlich.
Der Selbstschliff eines 10 Zoll Cassegrains begann am 05.11.1994 und zog sich bis zum 19.05.1996 hin. Es wurde daraus eine Optik 257/3990 (siehe 19960411.1... - 4...+). Bis zum Sommer trieb ich den Aufbau der kompletten Rohrmontierung voran. Daniel Arndt fertigte u.a. stabile Halteschellen zur Montage des Instrumentes auf der Liebscher-Montierung.

Sohlandsommer 1996, vom 20.07. – 29.07.
„Am 18.07. kehrte ich mit Familie vom Ägyptenurlaub zurück. Am 19. holte Daniel Arndt mit seinem Auto das neue Fernrohr und die Liebscher-Montierung, die ich am Getriebe hatte überarbeiten lassen, bei mir in Leipzig ab und fuhr damit nach Sohland. Ich hätte nicht alles transportieren können. Am nächsten Tag (20.07.) reiste ich mit meiner Mutter und Tochter Silvia an. Nachmittags baute ich erneut mit Daniel die Montierung mit Schmidt-Kamera und schließlich den Cassegrain 257/3390 mit Sucher auf. Nachts war ein Superhimmel und ich führte erste Beobachtungen mit dem Cassegrain durch: Jupiter (im Schützen), M 13 (super), M 27, M 57, ε Lyrae, M 11, M 17, γ Del, M 2, M 15, den Cirrusnebel konnte ich nicht erkennen. Besonders toll machte sich das 31 mm-Weitwinkelokular der Sternwarte.”