Bildinhalt: Cirrusnebel mit Flugzeugspur
Aufnahmedaten:
Aufnahmedatum: Nacht vom 13. zum 14. August 1988, von 23.45 – 2.06 Uhr MESZ
Belichtungszeit: 2 Stunden und 21 Minuten
Sichtbedingungen: Himmel sehr sehr gut, fast außergewöhnlich
Aufnahmeoptik: 200/240/356, effektiv f/1,88
Kamera: Schmidt-Kamera, 50 mm Kassette
Filter: Rotfilter – hell, Nr. 901
Emulsion/Film: ORWO NP 27-Rollfilm
Aufnahmeort: Sternwarte Sohland
Bildverarbeitung: Entwicklung 6 Minuten bei 20ºC in ORWO MH-28 (1+4)
Veröffentlichung: Zeitschrift „Astronomie und Raumfahrt“, Heft 4/1989 (Titelseite); Informationsblatt der Sternwarte „Sohlander Sterngucker“ Nr. 100, August 2001, Bildbeitrag, Rückumschlag
Anmerkungen: Der Cirrusnebel ist ein Supernovaüberrest im Sternbild Schwan. Er nimmt 3º am Himmel ein und ist 2600 Lj. entfernt. Bei einer gewaltigen Sternexplosion vor ca. 50000 Jahren wurde ein Großteil der Sternmaterie auf größenordnungsmäßig 10000 km/s beschleunigt. Das widerstehende interstellare Medium führte zu einer starken Abbremsung. Heute misst man noch 100 km/s. Das Objekt dehnt sich an der Sphäre 0,03“ pro Jahr aus.
Tagebucheintragung: "Sohlandsommer 1988, vom 08.08. – 18.08.
Fuhr mit Torsten und meiner Mutter nach Sohland. Wir wohnen im großen Neubau auf der Sternwarte. Am Anreisetag war gleich klarer Himmel. Ich begann mit Testaufnahmen. Es ging um den Einsatz des neuen Metallinterferenzfilters. Ich kämpfte um den exakten Fokus und gegen eine leichte Bildfeldverkippung. 4 Aufnahmen führte ich länger nach. Brachte erstmals den unter großem Aufwand von Andreas Seidel (Konzertmeisterkollege) umgebauten Frequenzwandler (stabilisierter Quarz) zum Einsatz. Mit 50,025 Hz komme ich am besten zurecht. War nach 3 Uhr im Bett.
13.08.1988
Nachmittags bei Grunerts Kaffee getrunken. Abends mit Edmund bei Fritz Uhmann die Schmidt-Kamera 140/150/150 repariert (Festpunkt angelötet).
Der Himmel wurde sehr sehr gut, fast außergewöhnlich. Von 22.16 – 23.16 Uhr belichtete ich auf NC19 und Ø50 den Cirrusnebel. Von 23.45 – 2.06 Uhr belichtete ich auf NP27, Ø50 und Rotfilter nochmals den Cirrusnebel. Ich hatte eine 4Stundenbelichtung geplant. Plötzlich war der Leitstern weggerutscht, z. K.. Ich musste abbrechen, nach 141 Minuten. Von 2.40 – 4.00 Uhr MESZ belichtete ich die M 52-Region mit NP27. Edmund war sehr lange oben mit Testaufnahmen beschäftigt.“