Bildinhalt: das Cassegrain-Spiegelteleskop 257/3990 in der abgerollten neuen Gartenstation
Aufnahmedaten:
Aufnahmedatum: 30. August 2004
Aufnahmeort: Schrebergarten im Süden von Leipzig
Anmerkungen: Nach der Ablehnung meiner Teleskop-Sponsorinitiative in Sohland, suchte ich mit Nachdruck einen aus eigener Kraft realisierbaren Weg, auf dem ich endlich voranschreiten konnte! Resignation und erste Gefühle von Lebensherbst galt es zu überwinden. Jahre der Stagnation lagen hinter mir und Rücksichten waren jetzt fehl am Platz. Dies verstand ich aber nicht als völligen Bruch mit Sohland! Dazu war der gemeinsame Weg viel zu lang...
Mein Plan: Bau einer kleinen Station in meinem Garten in Leipzig. Abtransport meines Instrumentariums aus Sohland. Aufstellung des Cassegrains 257/3990 in der Gartenstation in Leipzig.
Grund: Ich brauchte Beobachtungszeit, wenn der künftige Kauf einer teuren CCD-Kamera Sinn machen sollte. Die schlechteren Beobachtungsbedingungen waren mit CCD-Technik hinnehmbar.
2004 Aufbau der Beobachtungsstation im Garten:
Im Winter hatte ich eine Baugenehmigung beim Gartenvereinsvorstand eingeholt. Ab Mai lief bei Neckermann per Internet die Bestellung eines Metallgerätehauses (199,-€). Im Juni kam es zur Vormontage des Hauses auf der Wiese im Garten. Ich musste dafür 3 große Spanplatten (zusammensteckbar) kaufen. Man benötigte eine erhöhte, ebene Fläche. Es war schon ein Puzzelspiel und beschäftigte mich mehrere Tage. Meine Mutter half mir. In der letzten Juni-Woche riss ich allein den alten Schuppen im Garten ab (ein Nachmittag). Zwei Tage brauchte ich zum Abtransport. Es war eine Hundearbeit, allein alles zum Mondeo zu schaffen. Bei der 1. Fuhre hatte ich bestimmt 500kg Bretter und Asbestzementplatten im Auto. Mit meiner Mutter fuhr ich zur Zentraldeponie. Leider nahm man mir die Asbestplatten so nicht ab. Nach dem Entladen des Autos, kamen sie zurück in den Wagen. Zu Hause wurden die Platten vor dem Haus, mit Hilfe meiner Frau und Tochter, in Plastikfolie eingeschlagen und mit Paketklebeband zugeklebt.
Am nächsten Tag belud ich das Auto zusätzlich mit dem Rest aus dem Garten. Diesmal klappte alles auf der Zentraldeponie.
Nun begann der Bau der Verschalung für das Fundament. Am nächsten Tag schweißte mir Josi ein Vierkanteisen, das später das Stromkabel aus dem Boden der Station herausführen sollte, auf eine 10 mm dicke Stahlplatte (ehemals Klärgrubendeckel) und schweißte Flacheisen auf kurze Eisenrohre, an denen die Station von innen zu sichern sein würde.
Am 06.07.2004 wurden diese Eisen vergraben und ausgerichtet. Ich bemühte mich um die Betonlieferung und im Gartenverein um Hilfe. Peter (aus Gartenverein) machte den Vorschlag, das Lieferfahrzeug über den Eingang des Nachbarvereins möglichst weit heranzuführen. Dieser Eingang war jedoch verschlossen. Ich rannte deswegen viel herum. Nachmittags erreichte ich den Herrn Bernd Hänsel, der mir für 10,-€ den Schlüssel gab.
Am 07.07.2004 war der große Tag der Betonlieferung. 9.30 Uhr war das Fahrzeug mit 1 Kubikmeter Beton bestellt (107,88 €). 8.45 Uhr holte ich Heinz Maier und meine Mutter ab. Im Gartenverein wurden Folien am Anlieferungspunkt ausgebreitet und ich lief zum Haupteingang. Der Lieferwagen kam gerade hereingefahren. Wir fuhren zur neuen Gartenanlage. Ich hatte viele Helfer: Heinz, Peter, Dr. Wohlrab, Christian Palm und später Rolli und meine Mutter nicht zu vergessen. Mit 4 Karren wurde die Betonmischung in ca. 1,5 Stunden vor Ort gebracht. Ich verteilte das Material und trampelte es mit Gummistiefeln fest. Ein großes Glück: Rolli war Maurer und übernahm das Glattziehen der Oberfläche!! Da der Beton grobe Steine enthielt, brachte Dr. Wohlrab feinen Zementmörtel. Damit konnte Rolli die Oberfläche glatt verreiben. Mit überschüssigem Beton wurde hinten eine Erdstaumauer, gegen das abschüssige Gelände, angelegt. Mittags war die Aktion mit Bravour absolviert. Es waren heute bis 25 Grad C und eine glasklare Luft mit gleißender Sonne.
Nach etwa 3 Tagen (Beton hart genug) wurde das vormontierte Metallgerätehaus auf das Fundament gesetzt und ich nahm mit Heinz Maier und meiner Mutter den sicherheitstechnischen Ausbau in Angriff. Dazu hatte ich 4 kleine Stahlplatten und über 11qm verzinkte Stahlbleche (1 mm dick) anfertigen lassen (235,-€) und jede Menge Kanthölzer, Schlossschrauben, Wienerschrauben, 4 Bockrollen und viele Schwerlastwinkeleisen im Baumarkt gekauft. Mit einer Edelstahltrennscheibe schnitt ich mit dem Winkelschleifer die Vorderfront des Hauses heraus. Ein Rahmen aus Kanthölzern (dahinter die Stahlbleche) wurde montiert. Das Einschrauben der Wienerschrauben war mühselig, bis ich die Brauchbarkeit meiner Bohrmaschine als Schrauber erkannte.
Bis zum 16.07. war ein Großteil der Arbeiten erledigt. Es fehlte noch die Türseite, die Laufschienen und die Styroporisolierung.
Am 18.07. fuhr ich mit Katrin nach Sohland und transportierte mein Instrument, samt verschiedener Ausrüstungsgegenstände nach Leipzig. Die Montierung deponierte ich vorerst in der Laube im Garten. Das Teleskop nahm ich mit nach Hause.
In den folgenden 2 Wochen verbrachte ich mit meiner Frau den ersten Urlaub in Süd-Tirol (Dorf Tirol) bei Meran.
Nach der Rückkunft baute ich mit meiner Mutter die schwierig zusammenmontierbare Türseite der Station (Passprobleme) fertig. Vier Fahrradbügelschlösser wurden zur Türsicherung installiert. Deren Bügel wurden mit dem Winkelschleifer durchtrennt, gekürzt und mit einem Flacheisen durch Josi verschweißt. Sie stecken verschraubt in den Kanthölzern an den Türrändern.
Am 08.08. transportierte ich mit Torstens Hilfe den C 257 in die Gartenlaube. Am nächsten Tag half die ganze Familie mit beim Finden der endgültigen Position der Montierung. (Die Station musste sich schließen lassen.) Die Steinplatten, auf denen die Montierung steht, konnten danach am Boden verschraubt und das Teleskop komplett in der Station aufgebaut werden. Leider bestand noch kein Versicherungsschutz.
In den folgenden Tagen verklebte ich die Innenflächen der Station, bis auf die Rückseite (keine Sonnenbestrahlung möglich), mit 40 mm dicken Styroporplatten. Auch beschäftigte mich die Begradigung des Gehweges vor der Station (Entfernung des alten Stahlrohres, Auslage von Gehwegplatten) und das Auffüllen des kleinen Platzes hinter der Station. Letzteres war eine längere Knochenarbeit (Erdreich organisieren und herankarren). Ich war froh, als ich endlich Gras aussähen konnte.
Da beim Hinundherrollen der Station die Spur nicht gehalten wurde und das Anbringen der Sicherungsschrauben jedes Mal Probleme machte, bestellte ich am 11.08. zwei 4 m lange Winkeleisen. Am 20.08. konnte ich diese, aus Edelstahl gefertigt (142,-€) bei Fa. Rayonic abholen.
Die Endmontage dieser Schienen glückte am 26.08. (2. Versuch, andersherum). Die letzten Farbstriche wurden getan. Die Station war fertig!
Die Kosten für den Bau der Station dürften ohne weiteres 1000,-€ erreicht haben.