Bildinhalt: Galaxie M31 im Sternbild Andromeda, stärker vergrößerter Abzug
Aufnahmedaten:
Aufnahmedatum: 13. Oktober 1985, von 21.18 – 21.48 Uhr MEZ
Belichtungszeit: 30 Minuten
Sichtbedingungen: Himmel äußerst klar
Aufnahmeoptik: 200/240/356, effektiv f/1,88
Kamera: Schmidt-Kamera, 50 mm Kassette
Filter: -
Emulsion/Film: ORWO NP 27-Rollfilm
Aufnahmeort: Sternwarte Sohland
Bildverarbeitung: Entwicklung 6 Min. in MH-28, 1+4 verdünnt
Veröffentlichung: Informationsblatt der Sternwarte „Sohlander Sterngucker“ Nr. 102, Oktober 2001, Bildbeitrag, Rückumschlag
Anmerkungen: Tagebucheintragung: „Am 13.10.1985 Kurzreise nach Sohland!“
Nun konnte ich daran gehen, die Früchte meiner langen optischen Justierarbeit an der Schmidt-Kamera zu ernten. In einer halben klaren Nacht, am 13.10.1985, begann ich, wie später nur noch, hintereinander weg die Objekte des Himmels mit „schönen Aufnahmen“ herabzuholen. Ein neuer, schöner, ja der erfolgreichste Abschnitt meiner bisherigen astrofotografischen Tätigkeit hatte begonnen!
„Wetter wechselhaft, Himmel äußerst klar. Nur Gefahr durchziehender Wolkenfelder. Da ich mit Eintrübung rechnen musste, ging ich meine Arbeit mit fieberhafter Hektik an. Leider schwächten mich erste Anzeichen einer Erkältung.
19.00 – 0.00 Uhr MEZ
Begann mit 2 Strichspurfokustestaufnahmen bei 7ºC. (119) und (120)...“
Ergebnis: Die alte Scharfstellung war optimal, es gab also keine Fokusveränderung zwischen 22ºC und 7ºC.
„Entsprechend einem ausgearbeiteten Belichtungsplan begann ich:
1. NGC 6946,Cyg,Cep, Galaxie, (alle Aufnahmen auf NP27 Ø50), von 19.51 – 20.21 Uhr MEZ. In dieser Zeit zogen etwa 5 Min. lang Wolken über das Aufnahmegebiet! 5,5ºC
2. NGC 7293 (Helixnebel im Wassermann, δ= -21,1º), von 20.36 – 21.06 Uhr MEZ
3. M31 von 21.18 – 21.48 Uhr MEZ belichtet
4. h/χ Persei von 21.58 – 22.28 Uhr MEZ belichtet
5. NGC 247,175, Galaxien in Cet (δ= -20,7º!) von 22.42 – 23.12 Uhr MEZ
6. M33 von 23.25 – 23.45 (20 Min. Belichtung), 4ºC...dann kamen Wolken und ein fantastischer Himmel verschwand.“
Zwischen den Belichtungen verlief alles im Laufschritt, in großer Hektik, weil ich den auf die Sichtbarkeit der Objekte optimal ausgelegten Belichtungsplan einhalten wollte: Kassettenausbau, Jagd ins Fotolabor, Notieren der Aufnahmezeit, Verpacken des belichteten Films, Einlegen eines neuen Films, Jagd zurück zur Schmidt-Kamera, Einbau der Kassette, Einstellen des neuen Aufnahmefeldes, (bei schwachen Objekten über Bezugsstern, Koordinaten und Teilkreisen), Leitsternwahl und Einrichtung. Dafür brauchte ich 10 – 15 Minuten. (Später räumte ich mir in meinen Belichtungsplänen 20 Minuten ein.) Dann lief eine neue Aufnahmezeit.
„Edmund verbrachte die Nacht mit mir oben. Er wollte auf den Halley warten (bis 2.00 Uhr) und ihn mit der 4,5/360 knipsen. So war alles umsonst für ihn. Ich war völlig fertig, Gliederschmerzen, Herzstolpern. Gestern hatte ich noch 5 Stunden Meistersinger.
Die erste Auswertung der in Leipzig am nächsten Nachmittag entwickelten 6 Negative (6 – 6,5 Min. in MH-28, 1+4, bei 20ºC entwickelt) erbrachte folgendes:
1. Die Negative sind zu stark verschleiert. 6 Min. Entwicklung bei 20ºC sind offensichtlich schon zu viel. In Sohland entwickelte ich auch so lang, jedoch war die Temperatur da viel niedriger.
2. Die Sterne wurden schön scharf. Leider haben die hellen Sterne, bei den letzten Aufnahmen verstärkt, kein Strahlenkreuz sondern einen Lichthof. Offensichtlich war die Korrektionsplatte doch leicht beschlagen oder hätte geputzt werden müssen!
3. Das Einstellen nach den Teilkreisen ist in den meisten Fällen unbefriedigend genau. Bei NGC 7293 habe ich mich bei der RA-Einstellung stark vertan. Der Nebel kam, als großes Trauerspiel, nur zu ¾ am Rand zur Abbildung.
4. Die schwächeren Galaxien verlangen doch noch längere Belichtungszeiten, um mehr Details zu zeigen. Rotfilteraufnahmen wären auch hier auszuprobieren. Mit dem schnellen Abgrasen dieser Objekte ist es dann aber vorbei.“