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19850814.08.SK.H.Gn.NGC7000+ 19850814.16.SK.H.Gn.NGC7000+ 19850814.19.SK.H.Gn.NGC7000+ 19850814.20.SK.H.Gn.NGC7000+ 19850814.21.SK.H.Gn.NGC7000+ 19850815.3.SK.H.Gn.IC1396+ 19851013.05.SK.Gx.M31+ 19851013.07.SK.Sth.h,chiPer+ 19851013.09.SK.Gx.M33+ 19851013.10.SK.Gx.M33+
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19850815.3.SK.H.Gn.IC1396+  [9 von 76]


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Bildinhalt: galaktische Emissionsnebel und Dunkelwolken um den Nebel IC 1396 im Sternbild Cepheus (untere Bildhälfte), der helle Stern nah der Bildmitte ist μ Cephei, Versuch einer fotografischen Kontrast-Transposition (FKT) nach Högner

Aufnahmedaten:
Aufnahmedatum: Nacht vom 14. zum 15. August 1985, von 2.05 – 4.05 Uhr MESZ
Belichtungszeit: 2 Stunden
Sichtbedingungen: Himmel gut – sehr gut
Aufnahmeoptik: 200/240/356, effektiv f/1,88
Kamera: Schmidt-Kamera, 50 mm Kassette
Filter: Rotfilter-hell, Nr. 901
Emulsion/Film: ORWO NP 27-Rollfilm
Aufnahmeort: Sternwarte Sohland
Bildverarbeitung: Im Oktober 1986 begannen meine Bemühungen um das von Högner (Tautenburg) veröffentlichte FKT-Verfahren, (erschienen in der Zeitschrift „Astronomie und Raumfahrt“ Heft 4/1979, Wolfgang Högner: „Fotografische Kontrast-Transposition astronomischer Himmelsaufnahmen“). Die Aufnahme des Nordamerikanebels, aber auch die von IC 1396, standen dabei im Mittelpunkt. Dieses Verfahren sollte den Schwärzungsumfang des Originalnegativs kopierbar verringern, schwächste Helligkeiten verstärken und die Detailschärfe erhöhen. Dazu musste zunächst, auf fototechnischem Film normaler Gradation, eine Positivkopie erstellt werden, die möglichst den gesamten Schwärzungsumfang des Originals herüberbrachte. Von dieser kopierte man anschließend, auf extra-hartem fototechnischen Planfilm (ORWO FU5), ein Negativ (Duplikat) um. Dieses wurde extrem überbelichtet und in stark verdünntem Entwickler kurz anentwickelt. Nach 3 bis 4facher Wiederholung dieser Kopierprozesse sollte ein optimales Ergebnis eintreten.
So einfach wie es in der Veröffentlichung klang, war es leider nicht. Bei jedem Umkopieren erhöhten sich die Unsauberkeiten (z.B. Staub und Kratzer) und das Verfahren, empirisch „hoch gekitzelt“, beherrschte sicherlich nur Högner selber. Ich kämpfte zunächst mit der nötigen Sauberkeit und die angestrebten Effekte wollten überhaupt nicht eintreten. Die Negative wurden immer härter.
Eine Kontaktaufnahme mit Högner verlief zunächst erfolglos. Natürlich konnte er als Fachmann kein Interesse daran haben, einem Amateur seine Kniffe zu verraten. Als ich nach einer Englandreise mit dem Gewandhaus immer noch keine Antwort erhalten hatte, packte mich Anfang Dezember 86 der Ehrgeiz, das Geheimnis des FKT-Verfahrens selbst herauszufinden. Es gab im Prinzip nur einen Weg: Die Belichtungszeiten der Duplikate mussten erhöht werden und die Entwicklungszeiten, bzw. Entwicklerkonzentrationen waren zu verringern. Ich führte zahlreiche Tests durch. Eine Herabsetzung des Kontrastumfanges erreichte ich schnell, nur die Verbesserung der Detailschärfe forderte viele Experimente. Um die Resultate objektiver einschätzen zu können, fertigte ich Abzüge von den richtungsweisenden Kopien an, die von 19850814.08... bis 19... zu sehen sind. Im Vergleich zum Aufwand, waren die Resultate jedoch eher mäßig (siehe auch hier). Ich wendete das Verfahren später nur noch wenige Male (siehe z.B. 19900129.2.FO.H.Stb.Ori+).
Es handelt sich hier um einen Abzug von einem FKT-Duplikatnegativ 1. Stufe.

Veröffentlichung: Zeitschrift „Fotografie“ Heft 6/1988, S. 235, „Astrofotografie mit einer Amateur-Schmidt-Kamera“

Anmerkungen: Es muss darauf hingewiesen werden, dass das mit 300 dpi eingescannte Digitalbild nicht ganz die Auflösung des Originals wiedergibt.
Nach dem Sohlandsommer 84 verging ein ganzes Jahr, ehe ich wieder mit meiner Schmidt-Kamera fotografieren konnte. In der Zwischenzeit hatte ich eine rechnerische Fokussierhilfe erfunden. Grundlage waren Mikroskopmessungen von Sternscheibchendurchmessern. Daraus ließ sich der Abstand der Filmfläche zum Fokus bestimmen. Dieses Verfahren beschrieb ich später in dem Beitrag „Eine rechnerische Fokussierhilfe“, in der Zeitschrift „Astronomie und Raumfahrt“ 4/1989. Vom 08.08. – 19.08.1985 weilte ich mit Familie in Sohland.

Mit der Inbetriebnahme der Schmidt-Kamera begann ein härtnäckiges und oft auch verzweifeltes Ringen um die exakte Justierung der Optik. (Über die Höhepunkte dieser Auseinandersetzung ist bei den Bildunterschriften 19830813.SK.Gn.M57 und 19840730.SK.Stb.Lyr nachzulesen.) Ich hatte stets die superscharfen Schmidt-Aufnahmen von Sternfreund Roloff vor Augen. Hier konnte es für mich keinen Kompromiss geben. Als am schwierigsten erwies sich das Beheben winziger Bildfeldverkippungen und eine merkwürdige Koma, die hartnäckig und widersinnig immer erneut auftrat. Die Entfernung von Leipzig nach Sohland verzögerte natürlich alles. Und wenn ich vor Ort weilte, setzte ich mich unter ungeheuren Druck. Ich wollte dort in kurzer Zeit schaffen, wofür eigentlich viel Zeit notwendig war. Dies setzte Gedankenarbeit und Planung voraus. Wenn es dann aber anders lief, zermarterte ich mir das Gehirn, wie es weiter gehen sollte. Ich führte eine nicht mehr schilderbare Fülle von Justierschritten und Justiermethoden durch und begriff irgendwann, dass die von Roloff veröffentlichte Justieranleitung fehlerhaft war und dass irgendetwas mit meiner Korrektionsplatte nicht stimmen konnte. Es entstanden weit über 100 Testaufnahmen und es sollten 2 lange Jahre vergehen, ehe mir der Durchbruch glückte!

Tagebucheintragung: „13.08.1985
Himmel dunstig und sehr warm. Es wurde eine viehische Nacht mit Testaufnahmen.“
Ich belichtete, entwickelte und wertete insgesamt 11 Aufnahmen aus, von Nr. (100) – (110). Dabei ging es in erster Linie um die Beseitigung einer Bildfeldverkippung. Ich klebte an die ermittelten Stellen auf der Stempelandruckfläche kleine, in ihrer Dicke ausgemessene Papierstücke. Auch die Radiallage der Korrektionsplatte wurde noch geringfügig verschoben.
„14.08.1985
Die Auswertung von (110)...
Der Fokus ist +0,075 mm zu stellen und links ist ein 0,125 mm dicker Schnipsel aufzukleben!
14.08.; 20.30 – 4.40 Uhr
Himmel etwas dunstig, aber besser werdend. Später gut – sehr gut.
Aufnahme (111): Mit den neu aufgeklebten Schnipseln (0,125 mm dick) und den Fokus auf +0,075 mm gestellt, belichtete ich 60“ auf NP15 (Temp.+ 22,7ºC). Die Koma ist nun endlich beseitigt! Vielleicht ist das Bild nicht ganz scharf, aber die Verkippung ist hochgradig beseitigt. Die 2. Testaufnahme (112) mit Rotfilter diente der Feinfokussierung. Vom Fokusstand (111) ging ich 0,95 mm extrafokal. Dies war der neue Nullpunkt für die (112)... Es kam nur die Wega als Strichspur zur Abbildung und die letzte Teilbelichtung war am besten (Temp. +22ºC). Die Fokusdifferenz beträgt danach nicht 0,95 sondern 0,875 mm.
Als nächstes belichtete ich mit dieser Fokuseinstellung auf NP27 und Rotfilter den Ringnebel 5 Min. lang. Die Aufnahme wurde schön scharf. Leider ist ein kometenartiger Bildfehler mitten im Bild.
Nun rüstete ich mich für Superaufnahmen. Die parallaktische Aufstellung wurde korrigiert. Von 23.35 – 1.35 Uhr MESZ belichtete ich auf NP27-Ø 50 und Rotfilter NGC 7000 (+20ºC). Anschließend ging es gleich weiter, von 2.05 – 4.05 Uhr MESZ den Nebelkomplex IC 1396 im Cep (Feld 87)(Temp. 20-18,5ºC). Entwicklung 6 Min. in MH-28,1+4
(bei 20ºC).
Diese Aufnahmen stellen einen bahnbrechenden Erfolg dar.
War erst gegen 5 Uhr im Bett.“