Bildinhalt: W. Fischer neben der gerade fertig gewordenen Astrographenstation, von der Sternwartenkuppel aus fotografiert
Aufnahmedaten:
Aufnahmedatum: Mitte August 1981
Aufnahmeort: Sternwarte Sohland
Anmerkungen: Die Zeit vom Herbst 1980 bis September 1981 war erfüllt von extremen baulichen und organisatorischen Aktivitäten.
Im November 1980 bestellte ich bei M. Greßmann eine Schmidt-Optik 200/250/360. (Daraus wurden am Ende 200/242/356.) Zur gleichen Zeit begannen auch die „Verhandlungen” mit der Sternwarte Sohland, über den Bau einer Schutzhütte. Darin sollte meine Astrokameraanlage, unabhängig vom öffentlichen Sternwartenbetrieb, aufgestellt werden. Mein Gegenangebot: Künftige Aufnahmen als Produkte der Sternwarte Sohland zu deklarieren...
Am 30. Januar 1981 bestellte ich eine Ib-Montierung, ein Leitfernrohrobjektiv AS 63/840, ein Zenitprisma und ein 6mm orth. Okular in Jena. Am 7. Februar weilte ich zur Besprechung mit dem Sternwartenvorstand in Sohland. Anschließend machte ich detaillierte Pläne bezüglich der Dachkonstruktion. Unnötigerweise erhielt ich die Auflage, ein wagonartig gewölbtes Dach für meine Station einzurichten. Wolfgang Knobel besorgte 1200 Ziegel und ließ sie mit einer Schülergruppe vor Ort aufschichten. Edmund Grunert kümmerte sich um 10 Zentner Zement und Sand. Ich gab bei meinem Schlossermeister Schmidt in Leipzig die Dachkonstruktion aus Stahl in Auftrag. Bis spätestens am 19.07. war Auslieferungstermin. Im Mai traf die Ib-Montierung in Sohland bei Grunerts (für mich) ein. Das Objektiv und das Zenitprisma erhielt ich im Juli.
Ich bemühte mich um die Besorgung von allerlei Kleinkram. So gab ich Gewindedreharbeiten für das Leitfernrohr bei Joachim in Auftrag, kaufte die Hälfte der nötigen Schalbretter (15), zum Decken des Daches. Die Tür mit Rahmen ließ ich von meinem angehenden Schwager Henri anfertigen. Ich veredelte später diese Tür durch eine aufgeschraubte Plastikplatte. Weiterhin besorgte ich Dachpappe, Schrauben, Bohrer, bestellte ein Gütertaxi, für den Transport der Dachkonstruktion.
Im Urlaub 1981 sollte die Station auf dem Gelände der Sternwarte Sohland fertig entstehen. In der 1. Woche, vom 08.07. – 15.07. reiste ich in Sohland an und fertigte mit Hilfe der Familie Grunert das Betonfundament an. Dies war der körperlich schwerste Bauabschnitt. Danach Rückfahrt nach Leipzig. Am 20.07. fuhr ich per Gütertaxi und der vom Schlosser fertig gestellten Dachkonstruktion und allerlei Materialien erneut nach Sohland. Dank Martina Grunerts Bemühungen fand sich ein Maurer, der die Wände der Station hochzog, verputzte und den Estrichbetonboden herstellte. Die wichtigsten Helfer beim Bau waren die Grunerts, Bernd Hanisch, Bruder Detlef, Daniel Arndt und meine Mutter nicht zu vergessen!
Mitte August war der Bau fertig und die letzten Handschläge wurden getan. Am 21.08. unterzeichnete ich bei Grunerts den Nutzungsvertrag für die neue Station. (Rechtlich war und blieb sie Eigentum der Sternwarte, da sie auf unverkäuflichem Gemeindegrund steht. Ich erhielt alle Unkosten, im Zusammenhang mit dem Stationsbau, zurückerstattet und ein lebenslanges Nutzungsrecht zuerkannt.)
Nach der Unterzeichnung fuhr ich zurück nach Leipzig. Ein Traum war wahr geworden und die im November bevorstehende Einberufung zum 3monatigen Reservistendienst der NVA konnte mich kaum noch schrecken...