Bildinhalt: astrofotografische Ausrüstung von W. Fischer auf der Südamerikareise 1988
Aufnahmedaten:
Aufnahmedatum: April 1988
Aufnahmeort: Heimatwohnung in Leipzig
Veröffentlichung: Zeitschrift „Astronomie und Raumfahrt” Heft 5/6/1989, S. 143, Beitrag: „Zwischen den Konzerten – Astrofotografie in Argentinien”; Zeitschrift „Fotografie” Heft 3/1990, S. 114, Beitrag: „Unter südlichem Sternenhimmel”; Informationsblatt der Sternwarte „Sohlander Sterngucker”, Heft Oktober 1993, Bildbeitrag; Informationsblatt der Sternwarte „Sohlander Sterngucker”, Heft März 1995, „Ein Mitglied der Sohlander Sternwarte war einziger Sternfreund der ehemaligen DDR, der den Südhimmel fotografierte!”
Anmerkungen: Folgender Text fand in der Ausstellung 2000 im Gewandhaus Verwendung:
„Vorbereitungen:
Als sich 8 Jahre später erneut eine Reise mit dem Gewandhausorchester nach Südamerika ankündigte, stand für W. Fischer fest, die Begegnung mit dem Südhimmel erneut fotografisch zu suchen. Aufgrund der früheren Reisen und durch die Arbeit mit seiner Schmidt-Kamera, war W. Fischer inzwischen so reich an Erfahrungen, dass er zielsicher seine Reiseausrüstung, den Erfordernissen entsprechend, optimieren konnte. Praktisch nichts wurde mehr dem Zufall überlassen!
Er bastelte, mit Unterstützung durch einen Feinmechaniker, ein Getriebe mit einem einfachen Gleichstrommotor, der, über ein Potentiometer reguliert, die Nachführung der Montierung (42 Minuten lang) wesentlich verbesserte und vereinfachte. Darüber hinaus brachte er parallel zur Stundenachse ein kleines Fernrohr mit Fadenkreuzokular an, das als Polsucher fungierte. An Hand einer Umgebungskarte konnte damit auf wenige Bogenminuten genau der Himmelspol anvisiert und die Montierung auf Anhieb ausreichend genau aufgestellt werden. Für die Justierung der Polhöhe wurde an einem Stativbein ein umgebauter Seilspanner angebracht, der die Arbeit sehr erleichterte (bereits 1980). Als Dunkelfeldbeleuchtung für das Fadenkreuzokular des Leitrohres, diente eine regulierbare, vor das Objektiv gehängte Glühbirne.
Die Ausrüstung konnte, dank gelegentlicher Westreisen, mit der besten auf der Welt verfügbaren s/w Filter-Filmkombination für die Astrofotografie, einem gashypersensibilisierten Kodak TP 2415-Film und einem Lumicon Hα-Pass-Filter komplettiert werden. Dieses strenge Rotfilter ist das stärkste Mittel Fremdlicht zu unterdrücken und zugleich schwache Wasserstoffnebel hervorzuheben (Faktor 10x,...). Die damit noch mögliche Belichtungszeit wurde im Stadtlicht von Leipzig ermittelt. Auch Fokustestaufnahmen wurden durchgeführt!”
Die Westmaterialien bestellte für mich Michael Pausch aus Germering (bei München) bei der Firma Astrocom. Pausch gehört zur Verwandtschaft meiner Frau. Nach Erhalt sandte dieser mir die Materialien per Post in die DDR. Auf einer Westdeutschlandreise mit dem Gewandhaus überwies ich ihm die Unkosten. Interessant ist, dass in meinen Stasiunterlagen der komplette Briefverkehr in dieser Angelegenheit aktenkundig war.
Die Grundausstattung meiner Ausrüstung entsprach aber der Reise von 1980. Als Leitfernrohr diente ein E 50/540 mit 6 mm Fadenkreuzokular und Zenitprisma. Die EXAKTA, mit Teleobjektiv Sonnar 2,8/180, wurde über einen Adapter, an Stelle der Deklinationsgegengewichtsstange, an meine T-Montierung befestigt.