Bildinhalt: Jupiter mit seinen Galileischen Monden
Aufnahmedaten:
Aufnahmedatum: Nacht vom 29. zum 30. August 1975, gegen Mitternacht
Belichtungszeit: 30 Sekunden
Sichtbedingungen: Himmel gut
Aufnahmeoptik: Netwon-Spiegel 123/690, Fokalaufnahme
Kamera: EXAKTA VX 500
Filter: -
Emulsion/Film: ORWO NP 27
Aufnahmeort: Sternwarte Sohland
Bildverarbeitung: -
Anmerkungen: Sohlandsommer 1975
In der Zeit vom 28.08. – 06.09.1975 verbrachte ich allein meinen 6. Astrourlaub auf der Sternwarte in Sohland. Ich wohnte wieder im Haus bei der Familie Grunert. Im Gepäck war mein kleiner Newton-Spiegel 123/690 und viele Ideen! Die Instrumentenanordnung für diese Aufnahme ist zu sehen unter 19760800.3.N.SWS.Instrumente.
Tagebucheintragung: „29.08.1975; 19.30 – 0.15 Uhr MEZ
Es waren recht viele Wolken, so dass ich nicht recht wusste, ob eine Beobachtungsnacht möglich würde. Aber es klarte weitgehendst auf und der Himmel wurde gut, wenn auch nicht so wie gestern. Ich baute schließlich den Cassegrain 150/2250 und den N. 123/690 auf die Ib-Montierung auf. Es stellte sich bald heraus, dass die Ib-Montierung azimutal mindestens 10 – 20 Grad zu weit nach Westen aufgestellt war, so dass stärkste Deklinationsabweichungen auftraten. So musste ich, trotz der Bitte von Herrn Grunert nichts daran zu ändern, in den sauren Apfel beißen und vom Aufsatzkopf der Ib her die Anlage neu einzujustieren. Ich stellte das Instrument ganz gut auf. Sogar die Wasserwaage stimmte weitgehendst. Nun begann ich durch den kleinen Spiegel 123/690 (EXAKTA – NP 27) zu fotografieren. 1. Objekt: Mizar, 120 Sekunden (Striche durch zu große Abweichungen). 2. Objekt: M11, 10 Minuten Belichtung (Nachführungskontrolle stets durch mein 40 mm Fadenkreuzokular. Hierdurch war, wegen des hellen Hintergrundes, das Strichkreuz im Dunkeln zu erkennen, was zum Gebrauch schwacher Leitsterne wichtig war.) 3. Objekt: M57, 10 Minuten, 4.Objekt: M13, 10 Minuten, 5. Objekt: M27, 10 Minuten. Bei allen Aufnahmen wurden die Sterne, wegen zu ungenauer Nachführung, Striche. Die Objekte kamen jedoch überall zur Abbildung. Selbst der Ring von M57 war zu erkennen. Gegen Ende machte ich, (ohne Nachführungskontrolle), eine 60 Sekundenbelichtung von einem sonderbaren Stern im NGC 7000-Bereich, der nach meiner Erfahrung dort nicht hingehört. Er ist etwa 3 mag hell. Ich vermute es ist eine Nova (Nova Cygni 1975). Diese Aufnahme wurde tadellos punktscharf und zeigt die optische Leistung meines Spiegels in Aktion. Zuletzt belichtete ich mit gleicher Anordnung noch 30 Sekunden den Jupiter. Es kamen alle 4 Monde zur Abbildung. Ich entwickelte gleich anschließend noch den Film.“