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Bildinhalt: Region zwischen Gürtelsternen und Orionnebel M42/43, Ausschnitt einer 9x12 cm Platte

Aufnahmedaten:
Aufnahmedatum: Nacht vom 02. zum 03. November 1978, von 23.42 – 3.42 Uhr MEZ
Belichtungszeit: 4 Stunden!
Sichtbedingungen: Himmel sehr gut
Aufnahmeoptik: Tessar 4,5/360
Kamera: von E. Grunert gebaute Astrokamera für 6x9 oder 9x12 cm Platten
Filter: -
Emulsion/Film: ORWO NP 27-Platte 9x12 cm (normal)
Diese von E. Grunert erhaltene Platte war leider stark überlagert.
Aufnahmeort: Sternwarte Sohland
Bildverarbeitung: Vorlage war ein direkter Abzug auf extra-hartem Papier

Anmerkungen: Diese Aufnahme ist die längste fehlerlose Belichtung, die mir jemals gelang. Bemerkenswert ist nur, dass sie bei f/4,5 selbst nach 4 Stunden nicht richtig ausbelichtet wurde. Das Meteor konnte ich während der Belichtung beobachten. Es zerplatzte mit einem grünlichen Lichtblitz.
Im November 1978 erreichte ich aufnahmetechnisch den Gipfelpunkt meiner „Plattenära“, obwohl ein Teil der verwendeten Fotoplatten überlagert war und die Empfindlichkeit fehlte. Die Kameraanlage wurde extrem genau parallaktisch aufgestellt. Ein Auseinanderdriften der optischen Achsen konnte vermieden werden, weil das Leitrohr mittels Messingschellen auf dem hölzernen Kameragehäuse verschraubt wurde. Eine Roloffsche Stahlgabelfeinbewegung sorgte für feinste Stundenkorrekturen und das Bildfeld des Nachführokulars war beleuchtet.
Die praktischen Schwierigkeiten bei der Durchführung dieser Aufnahmen zeigten mir jedoch deutlich die Grenzen des hier instrumentell Machbaren. Das Sohlander Sternwarteninventar war für die Erfordernisse der astronomischen Langzeitfotografie nicht ausgelegt. Eine Säule mit Fußschrauben musste her, möglichst mit einem ortsfesten, vom öffentlichen Sternwartenbetrieb unabhängigen Instrument.
Aber bis zur Umsetzung dieser Dinge sollten noch Jahre vergehen….
Wie tief greifend dieser Umbruch war, zeigt sich darin, dass es im Jahr 1979 in meinem Beobachtungstagebuch lediglich 2 Eintragungen gibt. Offensichtlich weilte ich in diesem Jahr auch nicht in Sohland! Oder hatte ich bei meinem Sohlandaufenthalt nur durchgehend schlechtes Wetter und vergaß einen Eintrag? Ich glaube es aber eher nicht…. (Sept. 2003). 1979 verbrachte ich längere Zeit im Sommer mit Konzerten des Kirchenmusikers Eschenburg (Rostock) und machte anschließend Urlaub mit Familie und Freundin Barbara in Kühlungsborn. Die Freundschaft mit Barbara brachte viel Unruhe in mein Leben. Hinzu warfen große Gewandhausreisen ihre Schatten voraus (Nov.79-Japan, April 80-Südamerika). Ich zeichnete lange an einer riesigen Sternkarte des Südhimmels. Im Herbst 79 ließ ich bei einem Schlosser in Leipzig die Teile für eine Fotosäule mit Fußschrauben herstellen….
Tagebucheintragung: "„Sohland – Herbst 1978, vom 30.10.-05.11.1978
Ich hatte mir im Gewandhaus eine Woche Dienstfrei geben lassen
(erstes Dienstjahr). Z.Z. ist gerade eine große Amerikareise (USA). Am Montag war ich allein angereist. Die Cubafilme samt Vorführanlage hatte ich mit. Am Donnerstag kam Bernd.
02.11.1978; 18.00 – 4.00 Uhr
Jost Grunert brachte uns per Auto mit Filmausrüstung zur Sternwarte. Zunächst bauten wir die Astrokameraanlage auf und wollten justieren, jedoch hielt mich Herr Knobel an zu einer Filmvorführung. Ich zeigte einer 10. Klasse meinen Cubafilm. Er stieß durchaus auf Interesse. Edmund und Jost Grunert kamen, aber bald verschwanden alle in der Schenke und wir konnten ungestört arbeiten.
Ich justierte sorgfältig. Leider verstärkten sich die Wolkenfelder. Nach 22 Uhr war der Himmel fast ganz zu. Nach einem Abendbrotaufenthalt in der Baracke klarte es wieder zusehends auf. Der Himmel wurde sehr gut. Um eine geplante 6 Stunden Belichtung der Plejaden durchzuführen, war es bereits zu spät. So begann ich 23.42 Uhr den aufgehenden Orionnebel auf eine NP 27 Platte zu belichten
(+ Sonnar 2,8/180 mit DK5-Film). Ich belichtete bis nach Kulmination um 3.42 Uhr (4 h). Das schreibt sich leicht hin, doch die Stunden wurden lang. Aber ich war wie im Fieber. Die Gabel bewährte sich. Die Aufnahme wurde hervorragend. Auf der 9x12 Platte wurde zusätzlich eine helle Sternschnuppe abgebildet.“