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19760826.2.FO.Stb.And+ 19760830.2.P.Sth.h,chiPer+ 19781101.1.P.Sth.Hyaden+ 19781101.3.T.Sth.M45+ 19781102.03.P.Stb.Ori.Meteor+ 19781102.04.P.Gn.M42+ 19781102.05.P.Gn.M42+ 19800418.1.Reise.T.Stb.Cru+ 19800422.2.Reise.T.Gn.EtaCar+ 19800808.3.f.T.Gx.M31+
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19800422.2.Reise.T.Gn.EtaCar+  [31 von 32]


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Bildinhalt: die hellsten Regionen des η Carinae-Nebels NGC 3372 und drei umliegende offene Sternhaufen

Aufnahmedaten:
Aufnahmedatum: 22. April 1980
Belichtungszeit: 12 Minuten, Handnachführung an Feinbewegung (modifizierte Telementormontierung)
Sichtbedingungen: Schichtbewölkung zog auf
Aufnahmeoptik: Sonnar 2,8/180, Blende 2,8
Kamera: EXAKTA VX 500
Filter: -
Emulsion/Film: ORWO DK5-Film
Der DK5 war ein extrem feinkörniger Hochkontrastdokumentenfilm mit etwa 12 DIN Empfindlichkeit. Dieser Film reagierte sehr träge auf hellen Himmelshintergrund, war aber für die Astrolangzeitfotografie mit großem Öffnungsverhältnis hervorragend geeignet. In mancher Hinsicht hatte er Ähnlichkeit mit dem Kodak TP 2415. Er war allerdings nicht im Hα-Bereich empfindlich und hatte eine starke Grünlücke. Die Sterngrenzgrößen lagen auf ausbelichteten Aufnahmen deutlich höher als beim ORWO NP 27-Film.
Aufnahmeort: Hoteldach im Zentrum von Buenos Aires, geogr. Breite -34,9º
Bildverarbeitung: -

Veröffentlichung: „Astronomie und Raumfahrt“ tat sich schwer, über meine Reise zu berichten. Man wollte keine unerfüllbaren Reisewünsche wecken. Deshalb brachte man nicht die viel bessere Aufnahme vom Kreuz des Südens. Dieses zu kurz belichtete Bild erschien mit einigen Anmerkungen der Redaktion der Zeitschrift im Heft 5/1981 unter der Überschrift: „DDR-Astroamateur fotografierte Südhimmel“.

Anmerkungen: BUENOS AIRES 1980
Im Frühjahr 1980 bot sich mir die Teilnahme an der 1. Gewandhausreise nach Südamerika, (Argentinien, Brasilien, Venezuela und Mexiko). Als DDR-Bürger und Astroamateur war dies eine ganz und gar unglaubliche Sache! Einmal im Leben das Kreuz des Südens sehen können. Wenn es mir gelänge, dieses auch noch zu fotografieren, würde ein Lebenstraum in Erfüllung gehen! Hinzu das Bewusstsein, unter denen, die solch eine Reisemöglichkeit in der DDR hatten, sicherlich der Einzige zu sein, der solche Aufnahmen hinbekäme...

In Vorbereitung dieser Reise zeichnete ich eine große Sternkarte des südlichen Himmels, um mir die Positionen der Gestirne einzuprägen. Sie wurde am 29.01.1980 fertig gestellt. Eine fotografisch verkleinerte Kopie dieser Karte begleitete mich auf den Reisen 1980 und 1988.
Die instrumentelle Ausrüstung entsprach weitgehend der Cubareise 1978 (siehe 19780899.5.Reise.Instrumente+). Nur das schwere Zeiss Holzdreibeinstativ konnte ich aus Gewichtsgründen nicht mitführen. Das leichtere große Holzfotostativ wurde umgebaut. Statt Schwenkkopf kam ein Teil mit 20 mm Aufsatzzapfen darauf. Zur Polhöhenfeineinstellung verwendete ich diesmal keine Fußschrauben. Ich schmiedete einen Seilspanner um und ließ kleine Haltebleche anschweißen. Dies wurde an einem ausziehbaren Stativbein montiert, was eine feine Längenänderung ermöglichte. Im Norden oder Süden positioniert, machte dies die Polhöhe stellbar. Der Bruder von Bernd, mein alter Schulfreund Joachim Hanisch, half mir bei der Herstellung und Beschaffung dieser Teile.

Tagebucheintragung: „Astroarbeit während der Südamerikareise des Gewandhauses, vom 15.04. – 16.05.1980
Trotz meiner sehr gewichtssparenden Ausrüstung wog beim Hinflug mein Koffer 23 kg. Aber Günter transportierte für mich das Fernglas 10x50 und mein diesjähriger Zimmerbeiwohner Johannes Fritzsch beförderte den Sonnar 2,8/180, den 3,5/30 und Detlefs EXAKTA. Wegen Zollproblemen in Brasilien hatte ich mich mit Johannes geeinigt, dass er mit meiner EXAKTA seine ganzen Reisefotos machen sollte und ich nachts (zur Astrofotografie) mir einen anderen Film einlegen würde. Um mit verschiedenen Filmmaterialien, NP 27, DK5, NC 19 (und für Johannes UT18), in einem Apparat klarzukommen, hatte ich 4 gebastelte, lichtdichte kleine Kartons und schwarzes Verpackungspapier dabei. Zusätzlich kaufte ich 3 Einlegespulen. Bei Bedarf konnte ich so in der Dunkelheit im Bad des Hotelzimmers die Filme in der EXAKTA wechseln.

15.04.1980
Beim Hinflug mit einer finnischen DC8 von Berlin-Schönefeld nach Buenos Aires überfliegen wir 20.55 Uhr MESZ bei 30º westlicher Länge den Äquator. 22.05 Uhr MESZ taucht unter uns Festland auf, Südamerika (Brasilien). Unten geht gerade die Sonne unter. Trotz quälender Müdigkeit schaue ich mit wachsender Spannung raus zum dunkler werdenden Himmel. Gegen 22.45 Uhr MESZ entdecke ich in der Dämmerung „die“ Gestirne des Südens, α und β Centauri und das Kreuz, ca. 25º hoch. Der Abstand zwischen α und β Centauri ist überraschend groß. Mindestens so wie zwischen Benetnasch und Mizar. 23.05 Uhr MESZ kann ich Vela und Teile von Carina durch das Flugzeugfenster ausmachen. Canopus liegt direkt in Flugrichtung und ist unsichtbar für mich. Die Orientierung am Himmel bereitet mir kaum Schwierigkeiten. Puppis steht sehr hoch im Süden. In Carina schimmert ein heller offener Sternhaufen durch. 23.17 Uhr MESZ erkenne ich den hellsten Kugelsternhaufen, ω Centauri. Ich sehe Rabe und Spica. Unter mir die Küste Brasiliens.
23.23 Uhr MESZ entdecke ich das Sternbild Fliege. Gegen 23.30 Uhr durchfliegen wir eine Gewitterfront, mit Anschnallen und heftigen Erschütterungen. 23.57 Uhr Südliches Dreieck gesichtet. Die Milchstraße wird jetzt prächtig. Es ist unglaublich, sogar der Kohlensack ist mit bloßem Auge von hier oben zu erkennen. 0.12 Uhr Überflug von Rio. Ich kann aber nichts sehen. Dafür ist Sternbild Wolf jetzt gut zu erkennen. Die Flugrichtung hat sich etwas geändert und erstmals fallen die hellen Strahlen des fernen Canopus in meine Augen. Doch was erblicke ich tiefer und mit gewaltiger Winkelausdehnung? Die Magellanschen Wolken! Achernar steht jetzt in der Nähe seiner unteren Kulmination. Gegen 0.30 Uhr geht langsam Ara auf. Um 1.15 Uhr erscheint flach am Horizont das Sternbild Skorpion. Um 1.25 Uhr MESZ erkenne ich Pfau, Tukan und NGC 104, den zweithellsten Kugelsternhaufen, nahe der kleinen Magellanschen Wolke.
Um 3.04 Uhr MESZ Landung in Buenos Aires. Nach 7 h waren wir auf den Kapverdischen Inseln zwischengelandet und von dort in 8 h 35 min. nach Buenos Aires geflogen. Der Zeitunterschied betrug, wegen der Sommerzeit in der Heimat, -5 h.

22.04.1980; 21.45 – 23.30 Uhr argent. Zeit
Nach einigen bewölkten Tagen war heute wieder strahlender Sonnenschein. Es soll für die Jahreszeit ungewöhnlich warm sein. Gegen 14 Uhr zeigte meine Messvorrichtung 28ºC und 72% relat. Luftfeuchtigkeit an. Selbst nachts um 23.40 Uhr waren noch 25ºC und 85 % rel. Luftf.. Gesundheitlich geht es mir sehr schlecht. Seit einigen Tagen habe ich eine starke Erkältung und nehme Mebacit (Antibiotikum). Mir ist recht elend und fühle mich sehr schlapp. Am Tage kann ich mich auch nicht ausruhen. Vor allem fehlt mir Schlaf, viel Schlaf. Laufend besuchen mich die argentinischen Verwandten. Heute Nachmittag lernte ich Tante Angelika (Liebling) kennen. Kurz vor der Abfahrt zur Probe holten sie mich noch sinnloser Weise ab zu einer Stadtrundfahrt. Wir blieben, schon nach einem kurzen Stück Richtung Hafen, im Verkehrschaos stecken und mussten umdrehen. Nun, das war alles sehr anstrengend und dann sich noch nach dem Konzert zum Beobachten aufraffen? Da heute das Konzert zeitiger anfing, konnte ich bereits um 21.45 Uhr auf dem Hoteldach Position einnehmen. Diesmal schlich ich mich alleine hoch. Die Justierung der Anlage führte ich heute vorschriftsmäßig durch. Zuerst die Meridianjustierung am Nordhimmel. Tief im Norden nahm ich Arktur als Leitstern. Darauf justierte ich die Polhöhe am weit im Westen stehenden Sirius. Leider zeigten sich am Himmel Wolkenschichten. Zuerst belichtete ich 3 Minuten die hellen offenen Sternhaufen in Carina, anschließend 12 Minuten auf DK5-Film und Sonnar 2,8/180. Abschließend belichtete ich 6 Minuten lang α und β Centauri. Leider musste ich durch heraufziehende Wolken die Belichtung vorzeitig beenden. Im Übrigen störte heute der Mond, der gerade im 1. Viertel stand. Bevor die Wolken der Beobachtungsnacht ein Ende setzten, sah ich mit dem Fernglas 10x50 nach vielen Sternhaufen. Ich legte mich auf das Dach und konnte so bequemer und ruhiger halten. Im Kreuz vermochte ich keine Haufen zu erkennen. Dagegen die in Carina und Vela sind unglaublich dicht und hell. Auch im Skorpion sah ich nach den schon in Cuba beobachteten Haufen. Alpha Centauri lässt sich bereits im Fernglas in A und B trennen. Im Fernrohr bei 90facher Vergrößerung war es ein Genuss. Übrigens heute am Tage konnte ich erstmals den Mond verkehrt herum am Himmel bewundern.
Zum weiteren Verlauf der Reise:
Die beiden Beobachtungsabende in Buenos Aires sollten die einzigen der ganzen Reise bleiben. Ursache dafür war zunächst der Mond, der ab dem 22.04. sehr störend wurde. So verging auch der Aufenthalt in Brasilien. Ich erinnere mich jedoch an den Abend, an dem wir auf dem Zuckerhut in Rio waren und einen fantastischen Himmel sahen, natürlich mit Mond. Bestimmte fotografische Arbeiten, besonders kürzere Belichtungen, hätte ich eigentlich auch unter solchen Bedingungen machen können. Warum ich diese sagenhafte Möglichkeit nicht nutzte, kann man als Außenstehender nur ahnen. So eine Reise bringt eine derartige Überbeanspruchung der Sinne, des ganzen Körpers, dass man an bestimmten Punkten einfach „halt“ sagen muss, um die weitere Zeit durchhalten zu können. Ich war wie betäubt von den unglaublichsten Eindrücken, die fast pausenlos auf einen einhagelten und ständig zwangen, die Umwelt mit hoher Konzentration wahrzunehmen. Das allein schon bedingte einen hohen täglichen Verschleiß und das Schlafbedürfnis war dadurch vermehrt. Hinzu kam, dass ich mich keinen Tag erholen konnte. Ich wollte alles erleben und nichts versäumen und rannte in der freien Zeit in der Gegend herum, machte Ausflüge, Fahrten und abends waren Proben und Konzerte, mit schweren Programmen. Ja und nun sich noch herum quälen, auf der Suche nach einem ohnehin schlechten Beobachtungsplatz, um bei Mondlicht ein paar hellere Sterne festzuhalten? Während der ganzen 4 Wochen ging es mir gesundheitlich nicht einen Tag gut. Ich hatte 2 Erkältungen und 2mal Durchfall und war immer elend müde. Zu jeder Aktivität musste ich mich zwingen. Erst in Mexiko war der Mond verschwunden, jedoch der Südhimmel fast ebenso. Kreuz und Centaurus lagen hier wieder in Horizontnähe. Ich bekam sie nie zu sehen. Eine Fotografiermöglichkeit gab es nur einmal in Guanajuato, einer kleinen idyllischen Stadt. Wir wohnten außerhalb in einem rustikalen Hotel. Leider hatten wir das Konzert erst spät und anschließend noch ein Essen, so dass wir erst nach 1 Uhr im Hotel waren. Ich dachte überhaupt nicht daran etwas zu machen, noch dazu an einem Himmel, den ich bereits 60º weiter südlich gesehen hatte. Die letzten Tage der Reise waren nur noch von einem Gedanken erfüllt: nach Hause!“